Prozessfuchs Der Prozessfuchs gehört zu den erstaunlichsten Arten des Tierreiches. Seine Ansprüche an die Umgebung sind ausgesprochen hoch. Sein gefährlichster Gegner ist wieder einmal der Mensch. Falsche Zuschreibungen von Untaten haben den Prozessfuchs viele Jahrhunderte lang einer rigorosen Verfolgung ausgesetzt. Die Abstammung des Prozessfuchses ist noch ungeklärt. Vieles spricht indes dafür, dass sich der Prozessfuchs tatsächlich in Folge hohen Anpassungsdrucks der Umwelt aus dem gemeinen Fuchs entwickelt hat. In durch Gesänge tradierten Mythen wird die Genese der Art auf ein Gerichtsverfahren um die Herausgabe einer angeblich gestohlenen Gans zurückgeführt. Prozessfüchse sind schlau und listig. Ihr bevorzugtes Revier sind die Amtsgerichte. An deren Bedingungen ist der Prozessfuchs optimal angepasst. Das prozessierliche Tierchen lebt in der ökologischen Nische rechtlicher Lücken, die es vortrefflich ausnutzt. Obwohl der Gesetzgeber großen Einsatz dabei zeigt, durch unverständliche, widersprüchliche und unsinnige Regelungen die Bedingungen für Reinekes Onkel stetig zu verbessern nimmt der Bestand echter Prozessfüchse ab. Zurückgeführt wird dies auf eine kompetitive Verdrängung durch den inzwischen massenhaft vor Gericht auftretenden advocatus. Vor allem die Unterart advocatus diaboli steht in unmittelbarer Nahrungskonkurrenz, ist dabei aber noch wahlloser. Erst neuere Untersuchungen haben nachgewiesen, dass der Prozessfuchs für das Rechtssystem von lebenswichtiger Bedeutung ist. Durch sein Stöbern in den dunklen Ecken der Legalität sorgt er für Gesetzeshygiene. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass der Prozessfuchs in Symbiose mit der Gerechtigkeit lebt. Der Prozessfuchs durchstöbert gerne folgende Entscheidungen: | ||||||||